Na wer sagt’s denn ! Am Dienstag gab’s in Saarbrücken einen Beitrag mit Chanson und schon erschienen die Fans französischen Liedgutes zahlreich im tags zuvor verschmähten Festival-Club _ jetz stimme die Kulisse. Wenn hier am Montag „Traction Ailleurs“ zu rockig und Nilda Fernandez (in der Garage) zu poppig war, kann nun bei Dominique Prevel sicherlich auf seinen Kosten. Der Bärtiger Chansonier aus Bourg en Bresse hat mit romantischen Ergüssen nichts am Hut. Bei ihm läuft immer was schief, auch wenn’s mal um die Liebe geht. Prevel Sujet ist die Sabotage des Alltags ; kleine Widrigkeiten des Lebens werden zu phantastisch-skurrilen Stories. Prevel ist nicht nur Sänger und Gesichtenerzähler, sondern auch Schauspieler und Pantomine. Mit viel Gesichtsmuskel-Akrobatik und den verrücktesten Körperverrenkungen lädt er auch Zeitgenossen in seine tragikomische Welt à la Büster Keaton & Co ein, die keine Französisch-Experten sind. Als „Traditionalist“ lässt sich Prevel kompetent und rein akustisch begleiten : von Geige, (Mini-)Kontrabass und Konzertgitarre.